28. Dezember 2012

Zwischen den Jahren

On the twelfth day of Christmas, my true love sent to me 
Twelve drummers drumming – Eleven pipers piping
Ten lords a-leaping – Nine ladies dancing – Eight maids a-milking
Seven swans a-swimming – Six geese a-laying – Five golden rings
Four calling birds – Three French hens – Two turtle doves
And a partridge in a pear tree!
– ein altes englisches Kinderlied –
handelt von den 12 Tagen zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar
 
Die Zeit der Rauhnächte ist da, aber das Wetter zeigt sich nicht ganz so rauh und kalt, wie es der Name vielleicht vermuten ließe. So hatten wir an unserem Spaziergang am zweiten Weihnachtstag am Dörnberg zwischen einigen Regenschauern den Blick auf diesen dramatischen Himmel, wenn sich die Sonne zeigte.

Weihnachten ist nun also vorüber und ich möchte noch von zwei schönen Weihnachtsgeschenken berichten. Zum Einen von diesem Schaf, was ich höchst gelungen finde und viel zu schade zum Essen. In der Nachbarschaft "wohnen" noch ein Elefant und ein Löwe.
Zum Anderen von diesem Kochbuch, was ich auch ganz beonders gelungen finde und viele Rezepte enthält, die man statt des Schafes (und jedes anderen Schafes, Schweines, Huhnes, Rindes ...) essen kann: Tim Mälzers Greenbox.
Nicht nur, dass das Buch sehr, sehr, sehr schön gestaltet ist und mir beim Lesen schon das Wasser im Munde zusammenläuft, so hab ich doch auf der letzten Seite dieses köstliche Trio entdeckt:
 
Apropos "kochen" und "Rezepte":
Den Granatapfelessig habe ich angesetzt, verschenkt, einen Rest selbst behalten und schon fast aufgebraucht:
Das Rezept findet Ihr hier. Den Zucker habe ich durch Thymianhonig ersetzt. Verbraucht wird der Essig auf diese schmackhafte Weise:
Feldsalat
geröstete Walnüsse
Granatapfelkerne (auch gut sind Birnenstücke)
Parmesanspäne (ich hoffe, dass ich irgendwann mal eine gute vegane Alternative finde)
mit einem Dressing aus Walnussöl, Granatapfelsaft, Granatapefelessig, Meersalz mit Kräutern, Pfeffer
  Das neue Jahr steht vor der Tür und passend dazu ist dieses Fundstück:
 

11. November 2012

1092 ...

... Tage, genauer gesagt Zuckerpuppen-Prinzessinnen-Tage sind es heute. Das ist ansich nichts Besonderes, aber es bedeutet, dass es am 15. November 1096 Tage sind – oder besser gesagt drei ganze Jahre, die Lourdes bei uns lebt. Da ich mich noch immer jeden Tag über den kleinen Hund mit dem zu kleinen Kopf freue und so froh bin, dass sie zu uns gekommen ist, möchte ich es zum Anlass nehmen, mal wieder auf Tierschutzhunde hinzuweisen. Es gibt so viele großartige Hunde, die im örtlichen Tierheim sitzen und so viele großartige Hunde, die von guten Organisationen vermittelt werden: klasse Hunde, die noch ein Zuhause suchen. Und wenn sich einer überlegt, einen Hund in seiner Familie willkommen zu heißen, dann wäre es ganz wunderbar, wenn an diese Hunde gedacht würde, die manchmal einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort (oder im falschen Fell oder als falsche Rasse) geboren wurden und es hundertprozentig verdient haben, ihren Menschen zu finden. Lourdes stammt aus Bulgarien und saß dort zwei Jahre im Tierheim von Sofia, bevor sie ihre Reise zu uns angetreten hat.

Das Bild oben habe ich von Lourdes vor ein paar Minuten aufgenommen. Sie liegt schnarchend auf dem Sofa. Aus dem selbstbedruckten Stoff – von dem ich kurz im letzten Artikel berichtet habe – ist inzwischen ein Kissen geworden. 

Gestern habe ich eine Flasche selbstgemachten Himbeeressig geschenkt bekommen und mich riesig gefreut, denn Essig ess ich gerne und Himbeeressig ganz besonders. Und da ich momentan gerade von Granatäpfeln so begeistert bin, werde ich mich in den nächsten Tagen mal an Granatapfelessig versuchen. Und wenn es gelingen sollte sollte, dann werde ich darüber berichten und das Rezept hier einstellen.

27. Oktober 2012

Hebt man den Blick, ...

... so sieht man keine Grenzen.
[Japanisches Sprichwort]

gefunden hier


Schaut man in den Himmel, dann sah man heute Morgen tanzende Schneeflocken. Der Winter kündigt sich an, löst die sonnigen warmen Tage ab, die der goldene Oktober uns beschert hatte. Sogar der Mohn hat noch geblüht. Die Kapseln sind besonders schön. 

 Schwarz-weiß hat es mir gerade angetan und erste Versuche einige Bilder zu bearbeiten und zu rahmen finden meinen Gefallen.
Viele Jahre lag ein Stoffrest hier herum und seit mehr als einem Jahr spukte die Idee in meinem Kopf, seit ich die Taschen von Bookhou gesehen habe und mir eine Bestellung aus Toronto zu aufwändig ist. Meine Versuche, selber Stoff zu bedrucken, sind noch nicht perfekt, aber es macht Spaß – auch hier in schwarz und weiß.
 Die Abende füllen - da es nur noch wenige Wochen bis zum 1. Advent sind - viele Sterne. Und Elche und Monde. Aus Ton und aus Papier. Von den Papiersternen brauche ich jede Menge für Girlanden, Kränze und um Geschenke damit zu schmücken.
Ein Fundstück möchte ich zum Schluss noch zeigen, weil es so gut zu der Kälte passt. Es ist wieder Mützenzeit. ;-)

29. September 2012

Zurück

Warum bleiben wir eigentlich nicht für immer hier? 
Man könnte sich zum Beispiel für lange Zeit hier einmieten […] 
und dann für immer: 
blaue Luft, graue Luft, Sonne, Meeresatem, Fische und Grog – ewiger, ewiger Urlaub.
Nein, damit ist es nichts. 
Wenn man umzieht, ziehen die Sorgen nach. 
Ist man vier Wochen da, lacht man über alles – auch über die kleinen Unannehmlichkeiten. 
Sie gehen dich so schön nichts an. Ist man aber für immer da, dann muß man teilnehmen.
[Kurt Tucholsky: Schloß Gripsholm]
 
Wir sind wieder zurück, schon seit vier Tagen. Und wie es nach einem Urlaub so ist, hat einen sofort der Alltag wieder im Griff – erst heute komme ich dazu von den letzten beiden Tagen und von der Rückreise zu berichten.
Wir waren nochmals in Jönköping und das bei schönem Wetter. Viel zu kurz, es gäbe sicher noch das Eine oder Andere zu sehen in dieser kleinen Universitätsstadt am Vätternsee. Dafür haben wir das Eine und Andere mitgebracht, das uns – nun wieder Zuhause – an die Zeit in Schweden erinnert.
Die Erinnerungen, die man von einer Reise mitbringt, sind meist die "perfekten Momente", wenn man von etwas besonders beeindruckt war, eine Stimmung besonders friedlich, das Licht besonders schön, die Landschaft besonders atemberaubend, wenn man mit anderen gelacht hat, man ganz bei sich und besonders glücklich war. Am letzten Tag, am Tag vor der Abreise – nach der Zeitrechnung der Prinzessin "gestern" –  war ich nochmals mit meinen beiden Hunden spazieren und wir kamen an eine Stelle, die ich bislang immer als unschön empfunden hatte: Dort war über ein riesiges Gebiet bis zum See der Wald abgeholzt. An diesem Tag bin ich mit Marek und Lourdes durch dieses unwegsame Gelände gestiefelt, habe die Hunde einfach Hund sein lassen, schnüffeln, springen, durch die Schlammpfützen waten, im Unterholz krauchen. Ich glaube, das war für Marek der perfekte Moment, von dem er noch manchmal träumen wird. Am nächsten Tag kamen wir nochmals an der Stelle vorbei und er stieß ganz begeistert sein "Wooouuhoouuhoouu" aus. ;-)
Die Reise zurück war anstrengend, 12 Stunden, und irgendwann waren wir dann wieder hier. Und es war schön, alle lieben Gesichter zu sehen, zu hören, was hier in der Zeit passiert ist und zu erzählen, wie es in Schweden war und sich an die perfekten Momente zu erinnern.

Hej då!

Altweibersommer
Nebel über dem See
Lourdes genießt die Sonne
Holzhäuser in Jönköping
Der Vetternsee: riesig – man hat das Gefühl am Meer zu sein
Im abgeholzten Gelände findet es Marek gut
Mit M werden die Stellen an schmalen Straßen gekennzeichnet,
an denen man den Gegenverkehr passieren lassen kann
Es ist Herbst geworden
Letzter Morgen am See
Heimweg – die Brücke zurück nach Dänemark
Fährüberfahrt





 

23. September 2012

Regentage

Ich rauchte einen Grashalm, die Prinzessin hielt die Augen geschlossen. 
 „Heute ist vorgestern“, sagte sie. Das war so ihre Art der Zeitrechnung, 
 da wir übermorgen fortfahren wollten, so war heute vorgestern.
[Kurt Tucholsky: Schloß Gripsholm]
 
Nach zwei Tagen Dauerregen war gestern wieder einmal die Sonne zu sehen.
Samstag waren wir nachmittags in Jönköping. Auch wenn es sehr grau und nass war, war ich begeistert von den vielen schönen Läden. Theo hat einen Hurtta-Regenmantel bekommen und unseren Lebensmitteleinkauf tätigten wir in einem gigantischen Supermarkt, von dem mir die unzähligen Sorten Milch in Erinnerung bleiben werden – braucht mensch so etwas wirklich?
Abends haben wir trotz des Regens einen langen Spaziergang mit den Hunden gemacht, wieder nach Sundholm zu der kleinen Halbinsel.
Das gestrige gute Wetter hatte uns veranlasst, vormittags nach Barkeryd zu fahren, in der Absicht dort den See zu umrunden. Leider war das nicht möglich und so blieb es bei einem ausgedehnten Waldspaziergang. Abends waren wir bei Regen und Sonne an unserem See – das Licht war ganz wunderbar. J. war mit dem Boot hinausgerudert, Marek, Lourdes und ich standen am hinteren Steg und schauten den Sonnenuntergang an. Seit der Bootstour, zu der ich Lourdes mitgenommen hatte, weigert die Prinzessin sich, unseren Steg in Hausnähe zu betreten. Besser gesagt, weigert sie sich, überhaupt den Weg dorthin einzuschlagen.
Heute oder morgen werden wir nochmals nach Jönköping fahren, um in Ruhe in den Geschäften der Fußgängerzone zu stöbern und – wenn wir Glück haben – bei blauem Himmel den Hafen zu erkunden. Am Mittwoch müssen wir die Heimreise antreten: Also ist heute vorgestern. ;-)


Glückspilz
Nasser Marek
In Jönköping
Schöne Läden
Theo mit skeptischem Blick
Der Kirchturm von Barkeryd
Kämpferische Kühe
Die Krähen von Barkeryd
Es wird Herbst
Sonnenuntergang
Lourdes als "Narziss"