22. Dezember 2013

Der Zauber von Weihnachten

Im letzten Beitrag hier im Blog suchte Nelli ein neues Zuhause oder zumindest eine Pflegestelle. Dass ein Hund oder eine Katze dringend einen Platz benötigen, ist keine Seltenheit, jeden Tag lese ich x Anfragen – und nein, man kann nicht die ganze Welt retten.
Bei Nelli bin ich aber ganz direkt gefragt worden, ob wir sie nehmen können, und ich habe nach einigem Nachdenken und mit vielen guten Gründen in meinem Kopf nein gesagt. Es hatten sich einige Leute gemeldet, die sich den Hund mal anschauen wollten – aber einer nach dem anderen sagte ab, die Zeit für Nelli und ihre Besitzer wurde knapp.
Advent – Weihnachten steht vor der Tür – die Gründe Nelli nicht zu nehmen wurden hier nochmals überdacht, abgewogen, über den Haufen geworfen: Nelli ist hier eingezogen!
Wir feiern das Weihnachtsfest. „... und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn, hüllte ihn ihn Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil nicht Platz für sie war in der Herberge.“ Auch wenn man nicht an diese Geschichte glaubt, an diesen Gott, dessen Sohn geboren wurde, so kommt doch von ihr der Grund, warum in unserer Kultur in diesen Tagen, wo die Nacht am längsten ist, aber wir wissen, dass ab nun die hellen Stunden wieder zunehmen, dieses große Fest gefeiert wird.
Wir haben uns mit Nelli ein Geschenk gemacht. Ob für immer oder nur vorübergehend wird später entschieden und ist für den Moment kein Thema. Ihr großer dicker Schädel fühlt sich gut an, wenn sie ankommt und ihn in unsere Hände legt. Wie können wir nein sagen, wenn jemand um Platz für einen Hund in unserem Haus bittet, nur weil es nun etwas enger wird, noch mehr Hundehaare herumliegen, die Spaziergänge ein wenig anstrengender werden. Wir werden auch in Zukunft nein sagen müssen, wenn wir gefragt werden, aber wir hatten dieses Mal den Mut, ja zu sagen.
Nicht nur Weihnachten steht vor der Tür, auch ein neues Jahr: 2014. 2013 hatte ich mir das Wort Leichtigkeit ausgesucht, das mich das Jahr begleiten sollte. Schon früh habe ich für 2014 einen neuen Begriff gewählt: Mut.
In dem Beitrag „Novemberblau“ habe ich anfangs ein Zitat von Mascha Kaléko aus ihrem Gedicht Rezept geschrieben. Es ist aus der letzten Strophe, diese Strophe lautet ganz:

Zerreiss deine Pläne. Sei klug
und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
im grossen Plan.
Jage die Ängste fort
und die Angst vor den Ängsten.

Was für mich heißt: Hab den Mut, das zu tun, was dir richtig vorkommt, vertrau auf den Zauber des Lebens, du hast nur dieses eine!
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Frohe Weihnachten!