29. März 2015

Marek

30. Juni 2001 – 28. März 2015
seit dem 9. April 2002 unser Hund

Wir treffen uns in unseren Träumen wieder.
[ Mark zu Brenin in: Der Philosoph und der Wolf | Mark Rowlands ]

Mach’s gut, mein Großer. Fast 13 Jahre habe ich auf Dich achtgegeben, für Dich gesorgt, aufgepasst, dass Du nicht zu viel Unsinn anstellst. Fast 13 Jahre warst Du mein Schatten – wenn Du konntest, warst Du da, wo ich war, hast auf mich achtgegeben und mich beschützt. Jetzt musst Du ohne mich gehen, Du bist nun frei.

Du bist nun frei und unsere Tränen wünschen Dir Glück. 
[ J. W. Goethe ]

22. März 2015

Der kleine Prinz


Du bist zeitlebens für das verantwortlich, 
was du dir vertraut gemacht hast.
[ Der kleine Prinz | Antoine de Saint-Exupery ]
  
In 18 Tagen ist Marek 13 Jahre bei uns, in 100 Tagen wird er 14 Jahre alt. 
Als Marek jung war dachte ich, 12 Jahre soll er alt werden, dann habe ich gut auf ihn acht gegeben. Als er 13 wurde dachte ich, 14 wäre schön – und wenn er 14 wird, dann wird er ewig leben.

Vor etwas mehr als drei Wochen haben wir die Diagnose bekommen, dass er krank ist, und dass es nicht nur die gezählten Tage, Monate und Jahre sind, die uns ans Abschiednehmen denken lassen, sondern dass wir uns nun ganz konkret mit dem Thema auseinandersetzen müssen, dass das "Irgendwann" schon morgen sein könnte. Seitdem haben wir gute und schlechte Tage. Der Tag ist in mehrere Teile gesplittet, in denen oft die Angst vorherrscht: nach dem Aufstehen – wie geht es ihm heute?; beim kurzen Spaziergang – kann er gut laufen, hat er Schmerzen?; vorm Schlafengehen – wie wird die Nacht? Dazwischen gibt es die guten Momente, wenn er mir wedelnd entgegen kommt, wenn ich von der Arbeit komme, wenn er sein "huhuhuuuu" singt, weil es gleich Fressen gibt, wenn er an den Tisch kommt, um Leckereien abzustauben. Und er – der kleine Prinz – bekommt alles: die besten Schmeckewöhlerchen, die wir zu bieten haben, den schönsten Platz auf dem Sofa, unsere volle Aufmerksamkeit – und er darf den Weg bestimmen, den wir über die Eselswiese gehen.

Manchmal denke ich, dass die guten Tage nun die sind, die ich vor einiger Zeit noch als die schlechten Tage bezeichnet hätte, weil ich nicht wusste, dass es noch viel, viel schlechtere Tage gibt.

In 18 Tagen wäre Marek 13 Jahre bei uns, in 100 Tagen würde er 14 Jahre alt werden. Wir zählen nun die guten Tage, die uns die Kraft geben, die schlechten Tage durchzustehen, die guten Stunden, die die schlechten Momente überwiegen. Wenn wir auch die nicht mehr haben, werden wir wissen, wie glücklich wir heute gewesen sind.
Man weiß selten, was Glück ist, 
aber man weiß meistens, was Glück war. 
[ Francoise Sagan ]