20. August 2017

_33_2017: Geburtstagswoche

Vielleicht mag ich deswegen die Bilder so gern, auf denen gar nichts passiert. Auch Filme und Bücher ... weil im Leben manchmal zu viel los ist.
Aber ich will mich nicht beschweren, es war eine schöne Woche, die dreiunddreißigste in diesem Jahr, mit vielen Gästen und Sonnenschein und einem Gartengeburtstag, den ich eigentlich ausfallen lassen wollte, aber dann doch stattfand, weil mal wieder das Wetter so grandios mitgespielt hat und unsere Sommerfeste, Einladungen und Grillabende in diesem Jahr so rar waren.
Lieber Besuch aus weiter Ferne führte mich nochmal zur documenta, ins Fridericianum, was ideal war, denn ich wollte ja sowieso nochmal hierher. Und es hat sich wieder mal gelohnt, denn vieles hatte ich schon gesehen, aber erst jetzt verstanden oder einigem erst jetzt meine Aufmerksamkeit geschenkt. Ein neuer documenta-Führer – ein Geschenk zum Geburtstag – wird weitere Lücken füllen.

Gestern Abend bin ich kurzentschlossen mit den Hunden zum Dörnberg gefahren, weil dort die Abende so schön sind. Wenn es vorher geregnet hat, aber dann ganz typisch die nordhessische Abendsonne hervorkommt. Wenn es nicht so warm ist, aber auch nicht zu kalt, das schlechte Wetter vorher die Menschen abgeschreckt hat, hierher zu kommen, der Blick weit und das Licht gut ist.

Ebenfalls zum Geburtstag, ein neues Buch: Nina Jäckle – Stillhalten.
Die Geschichte von der Tänzerin Tamara Danischweski, die von Otto Dix gemalt wurde. Leider nicht ganz biographisch, sondern (mehr oder weniger?!) fiktional, weswegen ich ein bisschen mit dem Buch hadere. Vor kurzem hatte ich einen Bericht über das Stuttgarter Kunstmuseum und ganz besonders über Otto Dix gesehen, – und so wurde ich beim Hören der Buchvorstellung von Stillhalten im Deutschlandfunk vor einigen Tagen hellhörig. Ich hätte gerne die wirkliche Geschichte von Tamara Danischweski gelesen, die die Großmutter der Autorin war. Aber ich bin ja auch noch nicht am Ende dieses kleinen aber feinen Romans, vielleicht verstehe ich ja noch, warum die Geschichte in dem Buch verändert wurde.

Unsere Tage schienen gezählt, und doch beginnt hier nun für uns die neue Zeit, [ ... ] 

Der Hund führte Tamara in den Wald, er zog sie durch Büsche und Lichtungen, dann blieb er stehen und begann zu graben, er legte ihr einen verwesten Hasen zu Füßen, so ein schönes Diebesgut, was für ein Geschenk, lachte Tamara, sie blieb lange mit dem Hund im Wald, den Hasen verscharrte sie wieder, aufgeregt bellend sah der Hund ihr dabei zu, nun sind wir Komplizen, gemeinsam einen Leichnam zu verscharren, das ist ein Bund nicht nur fürs Leben, sondern für die Ewigkeit, lachte sie.

Aus Nina Jäckle: Stillhalten, Roman, Klöpfer&Meyer 

Die Bilder der 33. Woche:
Ich mag es, wenn die Tauben über den Feldern hochsteigen
xxx Fridericianum
xxx Fridericianum
xxx Fridericianum
xxx Fridericianum
xxx Fridericianum
xxx Fridericianum
xxx Fridericianum
Blick zu den Helfenstein und zum Hohen Dörnberg
Blick nach Kassel