31. Januar 2015

Durch den Winterwald – philosophierend


Seit Tagen schneit es dicke Flocken, aber so richtig viel will nicht liegenbleiben und es taut auch genauso schnell wieder weg. Aber gestern haben die dicken Flocken gewonnen und auch in der Nacht ist nochmal Neuschnee hinzugekommen – der Winter zeigt sein weißes Gesicht. Ich nehme Nelli und Lourdes und wir gehen in den Wald, den Berg hinauf, wie weit weiß ich noch nicht.
Wir treffen auf Mountainbiker. Hundebesitzer und Mountainbiker sind nicht immer die besten Freunde, aber hier begegnen wir uns freundlich, machen Platz füreinander und bedanken uns. Ich denke: Wie cool muss es sein, mit einem Rad durch den Winterwald zu fahren. Und vielleicht denkt ja auch einer von ihnen: Wie gut muss es sein, mit seinen Hunden an der Seite durch den Winterwald zu wandern. Wir alle genießen das Besondere des verschneiten Waldes, die Stille, das Licht.
An jeder Kreuzung überlege ich, wohin wir weiter gehen: weiter hoch hinauf oder lieber geradeaus zur Schlucht, die breiten Wege, die gut zu gehen sind, oder auf schmalen Pfaden durch den Tiefschnee, der noch unberührt ist. Einmal denke ich, dass wir uns verlaufen haben, einfach einer Spur hinterhergestapft, ein Pfad ist nicht mehr zu erkennen. Doch dann treffen wir wieder auf den Weg, den wir schon oft gelaufen sind und der uns schon wieder zurück führt. Auf der Strecke nach unten tun mir die Füße weh, Nelli zieht und macht es mir nicht gerade leichter. Wenn sie eine bestimmte Zeit unterwegs ist, reicht es ihr an Eindrücken und sie möchte heim, wo sie sicher ist und sich ausruhen kann. Auch ich bin müde. Nur die Prinzessin geht ruhig ihren Weg, sie würde mich überallhin begleiten, wie lange es auch dauert.


Diese Bilder nicht von heute sondern in der letzten Woche
am Herkules und am Hohelstein entstanden:



10. Januar 2015

Passend ...



... zu meinem letzten Beitrag :-)

8. Januar 2015

Nelli [ Trainingstagebuch – 04 ]

Ich weiß nicht, wie es bei Euch ist, bei uns herrscht momentan trübes, nasskaltes Wetter und damit hat man eigentlich kein Bedürfnis, sich besonders lange draußen aufzuhalten. Außer man hat schwierige Hunde, dann ist es das ideale Wetter. Keine Radfahrer, keine Jogger, keine Spaziergänger und auch die Anzahl anderer Hundebesitzer, die man so trifft, ist ungefähr auf die Hälfte reduziert.
So habe ich gestern und heute Morgen zwei Traumspaziergänge mit allen drei Hunden gehabt – insbesondere für Nelli, die mal nach Herzenslust herumtoben durfte.
Und damit wären es zwei perfekte Spaziergänge hintereinander. :-) Bei einer Situation war ich heute richtig stolz auf Nelli. Wir gingen einem anderen Hundespaziergänger aus dem Weg und ich hatte Marek und Nelli an der Leine. Dummerweise ließ die andere Hundebesitzerin ihren Jungrüden quer über die Wiese zu uns laufen, und mir war klar, dass Marek darüber nicht amused sein würde. Also machte ich Nelli los, damit sie das Kerlchen mal abchecken konnte. Die beiden tobten zwei Runden über die Wiese, da wir aber direkt in Waldnähe waren und ich nicht einsehen konnte, ob jemand aus dem Wald kommen würde, wollte ich Nelli lieber wieder angeleint haben und rief sie zu mir und ließ sie neben mir absitzen. Und das klappte problemlos. Während die andere Hundebesitzerin verzweifelt nach ihrem Hund rief und pfiff, hörte Nelli perfekt. Ja, das tut gut. :-)
Und würde ich mich nicht gerade in Gelassenheit üben, würde ich mich über die Trulla gehörig aufregen, dass sie überhaupt ihren Hund hat zu uns hinlaufen lassen und ihn nicht anleint, wenn sie sieht, dass wir ihr aus dem Weg gehen. Aber ommmmmm – ich bin die Ruhe selbst – und mit so einer Nelli kein Wunder!


6. Januar 2015

Gelassenheit

Sehr gelassen hatte ich es gesehen, dass ich meinem Vorsatz nicht treu geblieben bin, mir für das neue Jahr ein Wort zu wählen, dass für die 365 Tage mein Credo werden sollte. Immer wieder spukte mir loslassen in meinem Kopf herum, da ich mich die letzten Wochen und Monate mit dem Minimalismus beschäftigt habe und daraus ein sehr konkreter Vorsatz für 2015 entstanden ist: Jeden Tag soll ein Teil dieses Haus verlassen (weggeworfen, verschenkt, verkauft) – und im Gegenzug die Einschränkung des Konsums: Jeden Monat darf (neben Verbrauchs- und Lebensmitteln) nur ein Gegenstand neu hinzukommen. Beides sind relativ leichte Vorgaben, habe ich als konkrete Vorbilder doch Beispiele, wo Menschen drei bis fünf Gegenstände am Tag aussortieren oder auf der anderen Seite habe ich von Experimenten gelesen, in denen Menschen ein Jahr lang gar nichts gekauft haben. So habe ich mit meinem Vorhaben eher eine Light-Version gewählt und bis jetzt fühlt es sich noch durchaus gut an.
Aber loslassen kam mir so psychomäßig durchgekaut und abgegessen vor, dass ich mich dazu nicht durchringen konnte.

Am Samstagmorgen habe ich im trüben grau-in-grau-Wetter einen sehr entspannten Morgenspaziergang gemacht und da kam mir das Wort Gelassenheit in den Sinn. Dass ich auf diesem Spaziergang sehr gelassen war, ist eigentlich überhaupt nicht verwunderlich, denn es war absolut nichts los, kaum eine Menschenseele zu sehen. Ja, aber Gelassenheit, das ist gut, dachte ich mir.

Als ich zum Auto kam, sah das rechte Vorderrad sehr platt aus, und ich hatte nun gleich die erste Möglichkeit, mich in Gelassenheit zu üben. Tief durchatmen und kurz nachdenken ... kein Handy dabei, 2 bis 3 km könnte ich gut mit den Hunden nachhause laufen, ausprobieren, ob ich die kurze Strecke mit diesem Reifen noch fahren kann?! Kurz gesagt, ich tat Letzteres und es funktionierte problemlos.

Als ich gestern zur Werkstatt fuhr und mir um Zeit zu überbrücken im nahgelegenen Supermarkt diese am Zeitschriftenregal vertrieb, stieß ich auf eine xyz-Frauenzeitschrift – großes Dossier: Ihr Weg zu mehr Gelassenheit. Nein, ich habe mir die Zeitung nicht gekauft – wäre doch dann das eine Teil, das ich im Januar kaufen kann, schon vergeben gewesen ;-) –, ich kam eher zu der Einsicht, dass Gelassenheit mindestens ebenso ausgelutscht ist, wie loslassen. Ich sehe es gelassen und belasse es trotzdem dabei. Denn gerade im Umgang mit Nelli kann mir eine große Portion Gelassenheit durchaus gut tun.

Der platte Vorderreifen war übrigens nur ein defektes Ventil – und wirklich kein Grund zur Aufregung. :-)

3. Januar 2015

Mila

* 3. Februar 2002     † 3. Januar 2015

Es nimmt der Augenblick, was Jahre geben.
[ Goethe ]

Ciao, Süße! 


2. Januar 2015

This is the beginning ...

... of everything you want.

Das neue Jahr – abgesehen von mitternachts – habe ich mit einem langen Spaziergang begonnen. Und 2015 wollte sich wohl gleich bei mir einschmeicheln und zeigte sich von seiner schönsten Seite: kalt, aber nicht zu kalt, mit blauem Himmel und Sonnenschein. Vor der Haustür war es noch nebelig, aber als ich am Parkplatz Triffelsbühl ankam, war ich bereits über den Wolken. Der Weg führte am Hohlestein vorbei hoch zum Dörnberg auf vereisten Pfaden, was das ganze Unterfangen etwas abenteuerlich werden ließ. Belohnt wurde ich von einer wundervollen Aussicht auf das Wolkenmeer.
 
Der Hohe Dörnberg ist knapp 579 m hoch. Kassel wird mit 167 m angegeben, ich denke, damit ist die Fulaaue oder zumindest die Innenstadt gemeint. Der Stadtteil Wilhelmshöhe liegt auf 276 m.

Von meinen drei Begleitern auf der Wanderung habe ich oben auf dem Berg ein wenig spektakuläres Erinnerungsfoto gemacht.

Marek, inzwischen ziemlich genau 13 1/2 Jahre alt, hat den langen Spaziergang gut gemeistert. Nelli ist nun ein Jahr bei uns und wir hatten beim Abstieg einige Diskussionen, weil ich nicht den Berg heruntergezerrt werden wollte. Einige aus weiter Entfernung hörbare Böller haben sie in Panik versetzt, so konnte ich sie leider auch nicht ableinen, da ich mir nicht sicher war, wohin sie dann auf nimmer Wiedersehen verschwinden würde.
Über die Prinzessin – Lourdes – muss ich keine großen Worte verlieren. Sie ist der Hund, der mich nicht völlig an meinen Fähigkeiten zweifeln lässt, was Hundeerziehung angeht. Jetzt im Winter ist sie auf den Schneefleckenwiesen gut getarnt beim Mäusefangen ganz in ihrem Element. Sie wirkt dann auch nicht mehr wie eine übergewichtige Fellkugel, sondern einfach nur für Schnee und eisigen Wind gut gewappnet. 


 Gestern Abend zog ein neuer tierischer Mitbewohner in Form eines Glückschweins bei uns ein. :-)