10. März 2013

Grün

Deine Lieblingsfarbe ist grün … das helle Grün, was Dein Tagebuch hat, 
das helle Grün, was der Überzug von Deinem Wäschesack hat. 
Das Foto von dem kleinen Haus in Südfrankreich an Deinem Kühlschrank, 
das hängt da nicht wegen dem Haus, das hängt da wegen der Farbe, die das Haus hat. 
Grün, ein helles ausgewaschenes Grün …
[ Leo zu Claire in »Der letzte schöne Herbsttag« ]
 
Ein paar Tage der letzten Woche ließen den Frühling schon erahnen, plötzlich war es da, das Licht, war sie da, die Sonne. Es war hell und warm, der Schnee schmolz bis auf ein paar letzte Flecken dahin. Und nun sagt die Wettervorhersage wieder den Winter voraus. Kalt und trüb und grau ist es, schneien soll es und wieder frieren. Nichts da mit Frühling, das Grün wird noch ein bisschen auf sich warten lassen. Draußen – nicht hier. Hier ist es heute Grün.
Ich habe auch ein grünes Erinnerungstück, musste es erstmal suchen: »Die Robinsonade der Klasse 5f«. Wir haben das Buch in der Schule geschrieben – als Thema, dass wir alle zusammen auf einer einsamen Insel gestrandet seien. Ich hatte eine besonders gute Erinnerung daran, denn als das Buch fertig war und wir eine Feier hatten, wurde meine Geschichte daraus vorgelesen. Und dieses Gefühl von Stolz ließ mich die ganzen Jahre glauben, dass die Geschichte für ein 10-jähriges Mädchen im Jahr 1976 recht gut gewesen sei. Nachdem ich sie nun nach all der Zeit wieder in den Händen halte und lese, muss ich sagen, dass ich mich da doch ein wenig geirrt habe. ;-)
Naja, der Titel passt, deswegen kommt die Geschichte nun hier herein, neben den grünen Bildern. Vielleicht werden in den nächsten Tagen noch ein paar dazu kommen, denn für heute gebe ich wegen mangelnden Lichts das Fotografieren auf, werfe mich stattdessen gleich in wetterfeste Klamotten und stiefele mit Lourdes und Marek durch den Schneeregen.
 
***
 
Die grünen Bananen
Die Mädchen hatten die Aufgabe bekommen, Früchte zu sammeln. Die Jungen sollten indessen eine Ziege schlachten. Als die Mädchen wiederkamen, waren die Jungen immer noch nicht fertig. Mit Hilfe der Mädchen schafften sie es endlich. Herr Imhoff und Herr Wehlus bereiteten daraus einen angebrannten und nicht sehr gut schmeckenden Braten. Aber die beiden Lehrer wollten ihre Kochkünste beweisen und bereiteten ein Bananenmüsli.
Als alle gegessen hatten, spielten die Kinder. Nach einer Welle rief Kirsten: »Komisch, mein Bauch tut so weh!« Die meisten riefen dann:»Meiner auch.« Heike ging in unsere Höhle. Nach kurzer Zeit kam sie wieder und sagte: »Aus der Vorratskammer sind die grünen Bananen weg, die wir zur Aufbewahrung mitgebracht haben. Die gelben liegen noch unberührt dort. Unsere Herren Lehrer haben aus Versehen die grünen Bananen zum Müsli genommen. Daher kommen die Bauchschmerzen. Oh, diese Racker, diese Dummköpfe!«
Jürgen, Claudius, Detlev und noch andere fünf gefräßige Jungen wälzten sich auf der Erde herum und heulten vor Schmerzen. Sie hatten viel Müsli gegessen und daher starke Magenschmerzen. Stephan schrie so laut, dass man es auf der ganzen Insel hörte. Die anderen hatten nicht so starke Schmerzen wie diese Jungen, aber es war trotzdem nicht sehr angenehm. Die Mädchen dachten schadenfroh: Warum die Jungen aber auch nur so gefräßig sein müssen!
Silke holte Herrn Wehlus und Herrn Imhoff. Die hatten auch Magenschmerzen. Sie guckten in die Arzneitruhe, ob Schmerztabletten da waren. Sie fanden glücklicherweise eine ganze Packung. Diese reichte aber nur für die Kinder. Deshalb bekamen Herr Imhoff und Herr Wehlus keine. Sie hatten aber auch selbst Schuld.
 
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Frühstück
Die bunte Suhrkamp-Reihe – habt Ihr bestimmt auch in Eurem Bücherregal
Birnen
Vorfreude auf Ostern
Aktueller Sockenstrick mit grünem Rand
Ranunkeln in grünen Flaschen