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Wir könnten uns den Namen der jeweils anderen auf den Arm tätowieren
lassen. Wir könnten die Sprache der Delphine lernen. Wir könnten unsere
Botschaft in die Welt hinaustragen. Wir könnten Pinguine dressieren. Wir
könnten in Hafenspelunken herumlungern. Wir könnten ein Sportabzeichen
machen. Wir könnten eine Unterwäsche-Kollektion entwerfen. Wir könnten
uns das alles noch einmal überlegen. Wir könnten ganz von vorn anfangen.
Oder zur Abwechslung auch einmal von hinten anfangen. Wir könnten das
Verhalten von Panzernashörnern beobachten. Wir könnten uns an der Börse
notieren lassen. Wir könnten eine aufsehenerregende Krankheit
simulieren. Wir könnten ein Land entdecken. Wir könnten so weitermachen
wie bisher, fast genau so weiter wie bisher, denn vielleicht sind das
auch Ausreden, vielleicht finde ich nichts, weil ich nichts finden
möchte, weil es wieder nicht durchgehalten wird, weil wir uns übernommen
haben, weil dann doch zurückgeschreckt wird, in letzter Sekunde oder
sogar noch davor, und die Tage hier nicht reichten, um das zu zeigen. Es
versickerte schnell, auch wenn ich mich dagegen wehrte, zu schnell, um
sich selbst noch leichtfertig zu glauben, um noch irgendetwas überzeugt
vorbringen zu können beim Frühstück, und jetzt gilt es, sich wieder
einzugestehen, wieder ein Abfinden als Ehrlichkeit auszugeben, weil doch
alles andere, machen wir uns nichts vor, verlogen wäre, auf keinen Fall
von Dauer wäre. Ich bin müde, machen wir uns nichts vor, ich habe es
immerhin versucht, machen wir uns nichts vor, es war eigensinnig und
vermessen und, machen wir uns nichts vor, reichlich trostlos. Wir
könnten in Kontakt bleiben. Wir könnten in regelmäßigen Abständen
telefonieren. Wir könnten gemeinsame Kurzurlaube planen. Wir könnten uns
auf dem Laufenden halten. Wir könnten uns bemühen.
[ Wir bleiben in der Nähe | Till Rammstedt ]
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* 30 x ein Foto, ein Buch, eine Skizze
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